Hohes Mittelalter

911 - Konrad I. aus dem Geschlecht der Konradiner wird von den Stämmen der Franken, Bayern, Sachsen und Schwaben zum König gewählt. Damit verliert man endgültig den Zusammenhang mit den westfränkischen Karolingern. Auch Konrad I. kann sich nicht gegen die Herzöge durchsetzen.

- Norwegern wird Land in Frankreich übertragen. Dies begründet das Herzogtum der Normandie.

915 - Königin Kunigunde, die Gemahlin von Konrad I. verstirbt.

917 - Konrad I. gelingt es nicht, die Ungarn zu schlagen, die verheerend in das Ostfrankenreich einfallen.

918 - Konrad I. stirbt. Auf seinen eigenen Wunsch hin wählen die Großen des Reiches des Sachsenherzog Heinrich I., den schärfsten Gegner Konrads, zum neuen König.

919 - Heinrich I. (Liudolfinger) wird zum König der Franken und Sachsen erhoben. Er wendet sich von der Kirche ab und sucht Anerkennung bei den Herzögen.

- Arnulf von Bayern wird zum Gegenkönig ernannt.

921 - König Karl III. (rex Francorum occidentalium, d.h. König der Westfranken) und König Heinrich I. (rex Francorum orientalum, d.h. König der Ostfranken) erkennen die Unabhängigkeit des West- und Ostfrankenreiches im Vertrag zu Bonn an. Von nun an kann von dem Königreich Frankreich gesprochen werden.

- Heinrich I. unterwirft (überzeugt??) Arnulf von Bayern.

926 - In Worms beruft Heinrich I. einen Reichstag ein, wo unter anderem eine Burgenordnung beschlossen wird.

930 - Heinrich I. weilt in Frankfurt.

933, April - Heinrich I. besiegt die Ungarn an der Unstrut und zwingt sie für neun Jahre zum Waffenstillstand.

933, 1.Juni - Heinrich I. weilt erneut in Frankfurt.

936 - Tod von Heinrich I. in Memleben an der Unstrut.

- Der Sachse und Liudolfinger Otto I., der Sohn Heinrichs I., wird in Aachen zum König gekrönt und gesalbt, stützt sich wieder mehr auf die Bischöfe. Er erhält schon zu Lebzeiten den Beinamen 'der Große'. Mit der Vergabe von Grafschaften leitet er die territoriale Zersplitterung von Rheinfranken an.

939 - Aufstand der Herzöge inklusive Ottos Bruder Heinrich.

941, Ostern - Es gelingt, einen Mordanschlag Heinrichs im Dom zu Quedlinburg auf seinen Bruder Otto I. zu vereiteln.

941, Weihnachten - Aussöhnung zwischen König Otto I. und seinem aufständischen Bruder Heinrich: In der Pfalz Frankfurt unterwirft sich Heinrich seinem Bruder im Büßergewand. Otto verzeiht ihm und erhält einen treuen Anhänger und Begleiter.

946 - Hugo der Große (Hugues le Grand), Herzog von Francien und Graf von Paris, der Sohn Roberts I., vertreibt den karolingischen König Ludwig IV. Der deutsche König Otto I., mit Hugo und Ludwig verschwägert, unternimmt jedoch einen Feldzug nach Frankreich und setzt Ludwig wieder in seine alten Rechte ein.

947, Ende Januar - Otto I. beruft einen Hoftag nach Frankfurt, bei dem unter anderem Heinrich und Brun (die Brüder des Königs), Herzog Hermann von Schwaben, fünf bedeutende Grafen, die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, mehrere Bischöfe, die Äbtissin Hadwig von Essen sowie die Äbte von Fulda, Hersfeld, Reichenau und Ellwangen anwesend sind.

947, Herbst - Von Frankfurt aus verfolgt Otto I. die politischen Vorgänge in Frankreich.

948/49, Winter - Von Frankfurt aus verfolgt Otto I. die politischen Vorgänge in Frankreich.

950, 2.Februar - Otto I. hält sich wieder in Frankfurt auf.

951/52 - 1. Italienfeldzug von Otto I. Er erlangt die langobardische Königswürde und heiratet in zweiter Ehe Adelheid.

953, Anfang - Heinrich, der erste Sohn Ottos, wird aus der zweiten Ehe des Königs mit der burgundischen Prinzessin Adelheid (die etwa zwanzig Jahre jünger war als ihr Gemahl) in Frankfurt geboren.

955 - Otto I. besiegt die Ungarn bei der Schlacht auf dem Lechfeld.

956, Anfang Februar - Als Otto I. sich wieder einmal in Frankfurt aufhält, besuchen mehrere Gesandtschaften aus verschiedenen Teilen Europas die Pfalz. Darunter ist u.a. ein Abgesandter des arabischen Kalifen Abderhaman III. von Cordoba, der diverse christliche Angriffe auf den Islam klären soll. Otto versuchte, den Kalife mit einem Brief zu versöhnen und Überfälle der Sarazenen in die südlichen Teile des Reiches zu verhindern.

959/960, Winter - Beim Aufenthalt Ottos in Frankfurt erscheinen Russische Gesandte, die im Auftrag der Großfürstin Helena um die Entsendung einen hochrangigen christlichen Missionars bitten. Otto entsendet den Mönch Ubutius aus dem Mainzer Kloster St. Alban, der während des Weihnachtsfestes von Erzbischof Adaldag von Hamburg in der Salvatorkirche zum lateinischen Missionsbischof von Rußland geweiht wird.

961 - Otto II., der Sohn von Otto I., wird mit sechs Jahren in Aachen zum König gekrönt.

961-65 - 2. Italienfeldzug von Otto I. auf päpstlichen Hilferuf. Er erlangt die langobardische Königswürde und heiratet in zweiter Ehe Adelheid.

962 - Otto I. läßt sich in Rom zum Kaiser krönen und bestätigt die karolingischen Schenkungen an die römische Kirche.

966-72 - 3. Italienfeldzug von Otto I.

967 - Otto I. läßt seinen Sohn Otto II. mit zwölf Jahren in Rom zum Mitkaiser krönen.

972, 14.April - Kaiser Otto I. erreicht die Anerkennung seines Kaisertums durch Byzanz und verheiratet seinen Sohn mit der 17jährigen byzantinischen Prinzessin Theophano.

972, Weihnachten - Otto I. überträgt während der Feierlichkeiten dem allseits verehrten Mönch und Ungarnmissionar Wolfgang das Bistum Regensburg.

973, 7.Mai - Kaiser Otto I. stirbt mit 61. Jahren in Memleben, und sein Sohn Otto II. übernimmt im Alter von achtzehn Jahren die Regierung.

- Herzog Heinrich II. von Bayern ("der Zänker", der Sohn von Heinrich I.) mit Herzog Boleslav von Böhmen und Mieszko von Polen schmieden ein Komplott, um die Herrschaft zu übernehmen. Es schlägt fehl, und Heinrich der Zänker wird in Ingelheim gefangen gesetzt, kann aber 976 fliehen. Er arbeitet weiter an Ottos Fall, wird aber von diesem besiegt, der ihm sein Herzogtum Bayern abnimmt. Nun wird Heinrich der Zänker in Utrecht inhaftiert.

977 - Der Frankfurter Wald wird in einer Urkunde als "Trieeich" bezeichnet, eine Bezeichnung aus der später der Name Dreieich entsteht.

980 - Kaiser Otto II. zieht nach Rom, um den vertriebenen Papst Benedikt VII. wieder einzusetzen.

983 - Otto III., der Sohn von Otto II. und Theophano wird in der Nähe von Kleve geboren.

983 - Otto II. stirbt in Rom an Malaria und wird im Petersdom beigesetzt. Sein Sohn Otto III. wird im Alter von drei Jahren von den Erzbischöfen Johannes von Ravenna und Willigis von Mainz zum König gewählt.

- Heinrich der Zänker wird aus der Haft in Utrecht entlassen. Er versucht, die Vormundschaft für Otto III. zu erlangen.

984 - Die zuvor zerstrittenen Kaiserinnen Theophano und Adelheid begraben ihr Kriegsbeil und zerschlagen den Plan Heinrichs des Zänkers. Gemeinsam übernehmen sie Vormundschaft und Regierung, auch wenn sich Kaiserin Theophano letzlich als Stärkere der beiden Frauen erweist. Unter anderem regt sie die Wiedereinführung von Hoftagen in Frankfurt ein, die Otto II. nicht veranstaltet hatte, und außerdem kämpfte sie Otto III. den Weg für die Regierungsübernahme sowhl in Deutschland als auch Italien frei.

- Als Geste der Versöhnung gibt Kaiserin Theophano Heinrich dem Zänker das Herzogtum Bayern zurück.

985 - Hoftag in Frankfurt. Anwesende Würdenträger: Kaiserin Theophano, Kaiserin Adelheid, König Otto III., Äbtissin Mathilde von Quedlinburg (Schwester Kaiser Ottos II. und Tochter Adelheids), Bischof Hildebold von Worms, Bischof Notger von Lüttich, Abt Branthog von Fulda, Erzbischof Willigis von Mainz (Berater und Beschützer von Otto III. und den Keiserinnen) und Herzog Heinrich der Zänker.

989 - Heinrich der Zänker übernimmt die Herrschaft über Kärnten.

990 - Kaiserin Adelheid (die aus Seltz in der Nähe des Hageauer Forstes stammt) stiftet ein Benediktinerkloster im Elsaß.

991, 15.Juni - Tod von Kaiserin Theophano in Nimwegen im Alter von ca. 36 Jahren. Nun übernimmt Kaiserin Adelheid die Regierungsgeschäfte für Otto.

994 - Erste Erwähnung der Fischerhäuser in der Nähe des Mainufers (wo später die Fischergasse entstand), die jedoch schon länger dort existiert haben dürften.

995 - Nach seiner Schwertleite mit 14 Jahren löst Otto III. sich von Kaiserin Adelheid und herrscht alleine mit seinem Beraterstab. Im Dezember ist er zuletzt in Frankfurt und kehrt nicht mehr dorthin zurück, da er sein Reich von Rom aus regieren will.

996, 21.Mai - Otto III. wird in Rom zum Kaiser gekrönt.

- Kaiserin Adelheid zieht sich in das Benediktinerkloster bei Selz zurück. Otto kommt mit zur Einweihung des Klosters in den Elsaß.

999 - Kaiserin Adelheid stirbt im Selzer Kloster.

1001, zweite Augusthäfte - In Frankfurt tagt eine Kirchensynode, bei der der Streit zwischen den Bischöfen von Mainz und Hildesheim um das Kloster Gandersheim beigelegt werden soll.

1002, Anfang - Kaiser Otto III. stirbt ohne Nachkommen auf der Burg Paterno bei Rieti (40km nördlich von Rom) an der Malaria.

1002, 6. Juni - Heinrich II. (der Sohn von Heinrich dem Zänker) kann sich gegen Herzog Hermann II. von Schwaben und Markgraf Ekkehard I. von Meißen behaupten und wird vom Erzbischof von Mainz zum König gesalbt und gekrönt.

1002, 8.September - In Aachen findet die Thronerhebung von Heinrich II. statt.

1002, Winter - König Heinrich II. feiert Weihnachten in Frankfurt.

1002-1017 - Heinrich II. führt unentwegt erbitterte Kriege gegen den Polenherzog Boleslaw Chrobry, der seit dem Mord an Ekkehard von Meißen (1002) widerrechtlich die Herrschaft über die Markgrafschaft Meißen und das Gebiet der Lausitz an sich gerissen hat.

1004 - Heinrich II. gibt den Auftrag, in Bamberg einen Dom zu bauen (obwohl Bamberg noch gar kein Bistum ist).

1007, November - In Frankfurt tritt unter Leitung des Mainzer Erzbischofs Willigis eine kirchliche Synode mit 8 Erzbischöfen und 27 Bischöfen zusammen, auf der das neue Bistum Bamberg konstituiert werden soll. König Heinrich II. setzt dessen Gründung mit List und Tücke gegen den Widerstand des Würzburger Bischofs Heinrich durch. In der Salvatorkirche von Frankfurt wird Bischof Willigis zum ersten Bischof von Bamberg geweiht.

- Heinrich II. ist mit Kunigunde vermählt, die ihn stets auf seinen Reisen begleitet.

1009, März - Heinrich II. weilt in Frankfurt.

1009, Juli - Heinrich II. weilt in Frankfurt.

1010, Winter - Heinrich II. feiert Weihnachten in Frankfurt.

1014, Ende - König Heinrich II. wird zum Kaiser gekrönt.

1016, Oktober - In Frankfurt findet unter Heinrich II. eine Reichsversammlung statt.

1017, Winter - Heinrich II. feiert zum letzten Mal Weihnachten in Frankfurt.

1018 - Kaiser Heinrich II. reist von Bamberg über Würzburg nach Frankfurt.

1024, 13.Juli - Kaiser Heinrich II. stirbt bei Göttingen in der Pfalz Grona und wird in Bamberg beigesetzt. Da er und seine Gemahlin Kunigunde keine Nachkommen haben, stirbt mit ihm das ottonisch-sächsische Königshaus aus.

 

 

Die Salier

1024, 4.September - Die deutschen Fürsten versammeln sich in dem Örtchen Kamba auf der rechten Rheinseite (gegenüber von Oppenheim), um einen neuen König zu wählen.

1024, 8.September - Konrad II., der Sohn des fränkischen Grafen Heinrich von Speyer aus dem Geschlecht der Salier, wird auf Anraten von Erzbischof Aribo von Mainz im Alter von 34 Jahren zum König gewählt. Konrad II. kann nicht lesen und schreiben und ist auch in der Theologie nicht bewandert, was er aber durch einen starken Tatendrang und Gerechtigkeitssinn ausgleicht. Er läßt den Kaiserdom zu Speyer errichten.

1026 - Heinrich III., der Sohn von Konrad II. wird zum Thronfolger gewählt.

1027, 26.März - Konrad II. wird in Rom zum Kaiser gekrönt und seine Gemahlin Gisela (eine Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben) zur Kaiserin.

1027, September - Kaiser Konrad II. beruft eine Synode nach Frankfurt ein, und 23 Bischöfe und 9 Äbte folgen seinem Ruf. Es geht wie schon 1001 um das Kloster Gandersheim.

1028, April - In Aachen wird Heinrich III. zum König gekrönt.

1029, Juni - In Begleitung seiner Gemahlin Gisela und des gemeinsamen Sohnes Heinrich III. weilt Konrad II. zum zweiten und letzten Mal in Frankfurt.

1039 - Kaiser Konrad II. stirbt, und sein Sohn Heinrich III. übernimmt die Herrschaft über Deutschland, Burgund und Italien.

1045, Oktober - Heinrich III. reist mit seinem Gefolge zur Königspfalz Tribur (von Ludwig dem Frommen erbaut), einem Ort, der am Reichsforst Dreieich liegt, wo er eine Reichsversammlung einberufen hat. Allerdings kommt er aufgrund einer schweren Erkrankung nicht bis dorthin und muß in Frankfurt einkehren.

1045, Oktober - Das erste Kind (eine Tochter) von Königin Agnes, der Gemahlin von Heinrich III., wird geboren.

1045, 25.November - Nach seiner Genesung hält sich Heinrich III. wieder in Speyer auf.

1053 - Im Alter von drei Jahren wird Heinrich IV., der Sohn von Heinrich III., in Tribur zum König gewählt.

1066 - Der 16jährige Heinrich IV. heiratet in Tribur Berta von Savoyen.

1069, September/Oktober - Heinrich IV. möchte sich gerne von seiner Gemahlin scheiden lassen und beruft zu diesem Zweck eine Synode im kirchlich domonierten Mainz ein. Als er aber hört, daß der päpstliche Legat Petrus Damianus ebenfalls sein Kommen angesagt hat, verlegt er die Synode kurzerhand ins eher weltliche königliche Frankfurt. Das Scheidungsgesuch wird trotzdem abgelehnt.

1074 - Kaiser Heinrich IV. verleiht den Wormsern Zollfreiheit in Frankfurt - Indiz für die wachsende Bedeutung Frankfurts als Handelsplatz. Dies impliziert, daß Frankfurt zumindest seit dieser Zeit eine königliche Zollstätte ist und es höchstwahrscheinlich dort auch einen Markt gibt.

1076, 16.Oktober - Der vom Papst gebannte Heinrich IV. beruft einen Fürstentag in Tribur ein, auf dem ihm von den Kirchenherren ein Ultimatum gestellt wird, das zu dem berühmten Gang nach Canossa führt.

1077, 28. Januar - Papst Gregor VII. hebt den Bann von Heinrich IV. auf.

1096 - Erste Judenverfolgungen während der Regierungszeit von Heinrich IV.

1097 - Die 999 verstorbene Kaiserin Adelheid wird aufgrund ihrer Förderung der Kirche von Papst Urban II. heiliggesprochen. Der 16. Dezember ist ihr Namenstag.

1103 - Heinrich IV. nimmt die Juden im Mainzer Landfrieden unter seinen persönlichen Schutz.

1109 - Heinrich V., Sohn von Heinrich IV. und der letzte Herrscher aus dem Geschlecht der Salier, beruft eine Reichsversammlung nach Frankfurt.

1112, Oktober - Kaiser Heinrich V. hält sich in Frankfurt auf, wo er die Zollbefreiung der Wormser Bürger an königlichen Stätten (zu denn ja auch Frankfurt gehört) bestätigt.

1116, September - In Frankfurt findet in Kaiser Heinrichs Abwesenheit eine Fürstenversammlung statt.

1119 - In Tribur ruft Heinrich V. einen Reichstag zusammen.

ca. 1120 - Ein großer Teil der königlichen Pfalz fällt einer verheerenden Brandkatastrophe zum Opfer. Da sie nun nicht mehr benötigt wird, reißt man den nicht betroffenen karolingischen Wohntrakt ab.

1125, 23.Mai - Da sowohl Friedrich I. von Staufen als auch dessen Sohn Friedrich II. (der mütterlicherseits ein Enkel von Kaiser Heinrich IV. war) treue Anhänger der Könige aus dem Saliergeschlecht waren, übergibt Heinrich V. im Angesicht seines Todes die gesamten Güter des Hauses der Salier an Herzog Friedrich II. Mit Heinrich V. stirbt der letzte Salier im Mannesstamm.

1125, 24.August - Der Sachse Lothar III. von Supplinburg wird in Mainz zum Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt.

- Friedrich II. und sein Bruder Konrad verteidigen die ihnen zugefallenen salischen Güter, die Lothar III. gerne in seinen Besitz gebracht hätte. Konrad wird von der staufischen Partei zum Gegenkönig erhoben.

1134 - Konrads Gegner nehmen nach dem Fall von Speyer und Nürnberg auch die schwäbische Stadt Ulm ein.

1135 - Herzog Friedrich II. und Konrad unterwerfen sich Kaiser Lothar III. Konrad darf das Salische Hausgut behalten.

1136 - Konrad begleitet Kaiser Lothar III. auf dessen Italien-Heerzug, um ihn zu unterstützen.

1137, 4.Dezember - Kaiser Lothar III. stirbt nach einer schweren Krankheit, nachdem er seinem Schwiegersohn, dem Welfen Heinrich dem Stolzen (Herzog von Bayern), das Herzogtum Sachsen und die Reichsinsignien übergeben hat. Zu diesen gehören: Reichskrone, Reichsapfel, Reichsschwert, Reichskreuz, Heilige Lanze, Reichsevangeliar, Stephansbursa, der Säbel Karls des Großen, der Krönungsmantel, das Zeremonienschwert u.a.

 

Die Staufer

1138, 7.März - Da den Fürsten und dem Papst Innozenz II. Heinrich der Stolze viel zu mächtig ist, enscheiden sie sich in Koblenz für die Wahl Konrads III. von Staufen zum ersten Stauferkönig.

1138, 13.März - Der päpstliche Legat Dietwin krönt Konrad III. zum deutschen König.

- Heinrich der Stolze übergibt Konrad die Reichsinsignien. Da er Konrad nicht anerkennt, wird er geächtet und sein Herzogtum Sachsen Albrecht dem Bären (einem Askanier) übereignet, während Leopold IV. von Österreich das Herzogtum Bayern erhielt. Er kämpft bis zulegt gegen Albrecht um Sachsen.

1139, 20.Oktober - Tod von Heinrich dem Stolzen in Quedlinburg. Sein Bruder Welf VI. setzt die Feindschaft gegen die Staufer fort.

1140, April - Konrad III. beruft eine große Versammlung nach Frankfurt ein, wo er mit den aufständischen Anhängern des verstorbenen Heinrich des Stolzen verhandeln will, die aber der Einladung nicht Folge leisten. Dennoch trafen sich viele Würdenträger auf dem Hoftag, der im Mai als beendet erklärt wurde.

1141, Oktober - Tod des Markgrafen von Österreich, Leopold IV. Heinrich II. von Babenburg, ein Halbbruder des Königs Konrad III. übernimmt die Markgrafschaft von Österreich.

1142 - Fürstentag zu Frankfurt: 'Frieden zu Frankfurt' Ausgleich zwischen Staufern und Welfen. Zu diesem Hoftag kamen sehr viele Gäste, darunter Gertrud, die Witwe Heinrichs des Stolzen (eine Tochter von Lothar III.) und ihr 13jähriger Sohn Heinrich (später Heinrich der Löwe). Gertrud ehelicht auf diesem Treffen Heinrich II. von Babenberg und besiegelt somit den Frieden zwischen Welfen und Staufern. Das Herzogtum Sachsen wird Gertruds Sohn Heinrich zugesprochen, während Bayern an Heinrich II. von Babenberg fällt. Albrecht der Bär findet den Verlust Sachsens nicht so toll, wendet sich dann aber seinen Eroberungszügen im Osten zu und erringt die Mark Brandenburg.

1142, September - König Konrad III. setzt in Frankfurt auf Bitte der päpstlichen Legaten, der Kardinäle Gregor und Dietwin aus Rom, den Mainzer Dompropstes Heinrich zum Erzbischof von Mainz ein.

- Frankfurt entwickelt sich immer mehr zum bevorzugten Tagungsort von Synoden, Reichs- und Hoftagen u.a.

1146, Ende November - Der französische Abt Bernhard von Clairvaux, der von Papst Eugen III. beauftragt worden ist, einen zweiten Kreuzzug vorzubereiten, begibt sich auf den Weg nach Frankfurt, um Konrad III. dafür zu gewinnen. Der König ist nicht begeistert davon. Auf seinen Predigten in Frankfurt übt der später als Heiliger verehrte Abt allerlei Wundertaten an Siechen, Taubstummen und Blinden aus.

1146, um Weihnachten - Bernhard versucht erneut, Konrad zur Teilnahme am Kreuzzug zu überreden. Unter dem Eindruch der Predigten Bernhards von Clairvaux (am 27.12.1146 in Speyer) läßt sich Konrad nun doch zum Kreuzzug überreden. Unter den Anwesenden ist der Neffe Konrads III., der Sohn des schwäbischen Herzogs Friedrich II., den wir heute als König und Kaiser Friedrich Barbarossa kennen, der sich auch zur Teilnahme am Kreuzzug entschließt.

1147, März - Reichstag zu Frankfurt: Um in Ruhe auf den Kreuzzug gehen zu können, läßt König Konrad III. einen allgemeinen Reichsfrieden verkünden und seinen zehnjährigen Sohn Heinrich zum König wählen (die zweite Königswahl in Frankfurt). Er wird der Vormundschaft des Erzbischofs von Mainz unterstellt. Bernhard von Clairvaux ist noch einmal von Frankreich nach Frankfurt gereist und erteilt den sächsischen Fürsten die Erlaubnis, eine Heerfahrt gegen die heidnischen Wenden zu unternehmen, auf der sie die gleichen Rechte haben, wie die Kreuzzügler, die das heilige Land befreien wollen.

1147, Ende März - Mit Ende des Reichtags reist der Hof weiter nach Aachen, wo Konrads Sohn Heinrich zum deutschen König gekrönt wird.

1147, Mai - König Konrad III. bricht mit dem 30 000 Mann starken deutschen Kreuzfahrerheer von Regensburg auf und zieht über die Donau, durch Ungarn, über Konstantinopel nach Kleinasien. Der Kreuzzug entwickelt sich zum Desaster.

1149, August - Konrad III. kehrt nach Frankfurt zurück. Er hat sich unterwegs eine Malariainfektion eingefangen und ist auch von den Strapazen des Kreuzzugs schwer gezeichnet. An Mariä Himmelfahrt eröffnet er seine letzte Reichsversammlung in Frankfurt. Zu allem Unglück ist der Streit mit den Welfen wieder ausgebrochen.

1150 - Heinrich, der Sohn von Konrad III. stirbt im Alter von nur 13 Jahren.

- Die Frankfurter Messe wird zum ersten Mal namentlich erwähnt (im 'Eben Ha Eser' - 'Stein der Hilfe' des Mainzer Rabbi Elieser Ben Nathan).

1152 - Konrad III. stirbt in Frankfurt. Während seiner Herrschaft wird Frankfurt rechtlich zur Stadt, obwohl leider keine Urkunde über die Stadtgründung vorliegt.