Renaissance

1350 - Die Frankfurter Steingasse wird erwähnt und heißt via lapidea (Steinerne Straße).

- Abriss des noch erhaltenen romanischen Querhauses des St. Bartholomäus-Domes.

1355-66 - Zunftunruhen in Frankfurt.

1356 - Kaiser Karl IV. bestimmt in der Goldenen Bulle, dem Reichsgesetz über Königswahl und Kurfürstenrechte, Frankfurt zum Ort der deutschen Königswahlen. Wahlkirche wird die Bartholomäuskirche (Kaiserdom).

- Unter Karl IV. verstärkt sich der Kult um Karl den Großen. Er wird neben dem Apostel Bartholomäus Patron des Domes und der Stadt Frankfurt.

1366 - Das Frankfurter Patriziat unter Führung des Schultheißen Siegfried zum Paradies lässt Zunftunruhen niederschlagen. Siegfried löst das verpfändete Schultheißensamt und andere Pfänder ein.

1372 - Der Frankfurter Rat erwirbt die von Siegfried zum Paradies eingelösten Pfänder. Die Stadt Frankfurt erwirbt den Besitz des Reichsschultheißensamtes mit dem Gericht zu Frankfurt und dem Reichswald und wird freie Reichsstadt.

1380, 30.November - Bei einem Verkauf trägt das Haus "Römer" bereits den Namen "Zum Römer". Es wird vermutet, dass dieser Name entweder auf mittelalterliche Handelsbeziehungen mit Rom oder auf einen italienischen Handelsmann zurückzuführen ist, dem das Haus früher einmal gehörte.

1381 - Frankfurt schließt sich nach einem Angriff des Ritterbundes 'Zum Löwen' mit Mainz, Worms, Speyer, Straßburg, Pferdersheim und anderen Reichsstädten zum Rheinischen Städtebund zusammen, der noch im selben Jahr mit dem Schwäbischen Bund einen Beistandspakt schließt.

1385 - Die Gold- und Silbermünze wird von König Wenzel an Siegfried zum Paradies übertragen.

1387 - Frankfurt hat 2742 männliche Einwohner über 12 Jahren, d.h. insgesamt etwa 10 000 Einwohner.

1388 - Teilnahme Frankfurts am Krieg der Städte gegen die aufstrebenden Territorialherren.

1389 - Schlacht bei Kronberg: Die Frankfurter werden mit den Truppen Pfalzgraf Ruprechts I. und der mit ihm verbündeten Taunusritterschaft vernichtend geschlagen. Die Stadt kann sich jedoch freikaufen.

1393 - König Wenzel billigt die Anlage einer Landwehr, mit deren Bau drei Jahre später begonnen wird.

1396 - Bau der Landwehr.

ca. 1400 - Der Frankfurter, 'ein Priester und Custos in der Deutschherrn Haus zu Frankfurt', verfasst sein von Luther unter dem Titel 'Eyn Deutsch Theologia' herausgegebenes theologisch-mystisches Werk , 'was Adam und Christus sey, und wie Adam yn uns sterben, und Christus ersteen sall'. Von diesem Buch existieren heute ca. 200 Ausgaben, darunter auch Exemplare in Chinesisch, Japanisch, Russisch, Schwedisch und Dänisch.

1400-28 - Bau der neuen Stadtbefestigung nach der Erweiterung der Stadt. Zu dieser gehörte u.a. der Eschenheimer Turm.

1405 - Der Rat der Stadt Frankfurt kauft das Haus "Römer" und das schräg angegliederte Haus "Goldener Schwan" für 800 Gulden in bar und 65 Gulden Leibrente von den Herren Konz und Heinz Kollner sowie von der Witwe Gertrud Kollner.

1405-13 - Der Römer wird zum Rathaus erweitert.

1414 - Errichtung der Galluswarte zur Verstärkung der Landwehr.

1415, 6.Juni - Grundsteinlegung für den Bau des spätgotischen Domturms für die Stiftskirche (St. Bartholomäusdom),

1428 - Frankfurt erhält vom königlichen Stadtherrn das dauernde Recht, Silbermünzen zu prägen.

1434/35 - Errichtung der Bockenheimer Warte zur Verstärkung der Landwehr.

1440 - Frankfurt hat ca. 9000 Einwohner. Die Gärtner stellen allein 39 Familen (etwa ein Drittel der Einwohner).

1454 - Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdruckes mit beweglichen Metallettern, arbeitet als Drucker in Frankfurt.

1460 - Beginn der Bauarbeiten an der Judengasse ("Neu-Ägypten") innerhalb der östlichen Neustadt von Frankfurt am Wollgraben vor der Staufermauer. Es wird die kirchliche Kleiderordnung für die Juden durchgesetzt: ein gelber Ring auf dem Mantel für die Männer und zwei blaue Streifen auf der Kleidung der Frauen. Der Rat verbietet den Kontakt von Christen und Juden im Badehaus, beim Tanz und beim Glücksspiel.

1462 - Papst Pius II. genehmigt die Umsiedlung der etwa hundert Juden in das Ghetto vor der Staufermauer und den Neubau der Synagoge. Weiter sind das Badehaus (die Mikwe), das Hospital und elf Wohnhäuser fertiggestellt.

1464 - Errichtung des Steinernen Hauses durch die Kölner Kaufmannsfamilie Melem.

1470/71 - Errichtung der Sachsenhäuser Warte zur Verstärkung der Landwehr.

1477 - Bis zu diesem Jahr wurden junge Theologiestudenten in einer zweiten Unterrichtsanstalt des Salvatorstifts ausgebildet. (Die Stiftsgeistlichen hatten bereits sehr früh eine Knabenschule eingerichtet, die wohl als älteste Frankfurter Schule bezeichnet werden darf.)

1478 - Errichtung der Friedberger Warte zur Verstärkung der Landwehr.

1485 - Der Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg fordert den Frankfurter Rat auf, die zur Fastenmesse ausliegenden Bücher auf ihre Inhalte zu überprüfen.

Ende 15.Jh. - In Frankfurt entsteht eine Ratsbibliothek; das älteste heute noch erhaltene Werk stammt aus dem Jahr 1483.

1493 - Niederschrift des Frankfurter Passionsspiels durch den Gerichtschreiber Johannes Kremer. Das Passionsspiel umfaßt 4408 Verse und dauert drei Tage. Es bildet einen Höhepunkte unter den geistlichen Spielen in Deutschland.

1495 - Errichtung des Reichkammergerichtes in Frankfurt.

1497 - Kaiser Maximillian I. erweitert die Privilegien für die drei Leipziger Messen, die zu immer größerer Konkurrenz für Frankfurt werden.

1498 - Die Aufführung des Frankfurter Passionsspiels dauert vier Tage, die Rollen werden auf 280 Personen verteilt.

16. Jh. - Als Glaubensflüchtlinge kommen nierderländische Seidenweber sowie Tuch- und Seidenfärber nach Frankfurt.

1502 - Der Frankfurter Bürger Dr.Ludwig zum Paradies (Urenkel des Siegfried zum Paradies) stirbt.

1506 - Letzte Passionsaufführung in Frankfurt.

1509 - Frankfurter Reformation: Das Frankfurter Stadtrecht wird reformiert, d.h. dem Römischen Recht angepaßt.

- Albrecht Dürer liefert den Altar aus, den Jakob Heller für den Thomas-Altar der Frankfurter Dominikanerkirche gestiftet hat (Heller-Altar).

1510/11 - Der Patrizier Jakob Heller verkauft der Stadt Frankfurt das Haus 'Zur Viole' am Römer zu einem günstigen Preis.

1515 - Alle (Passions-)Spiele in Frankfurt werden verboten.